Wenn sicherheitsrelevante Komponenten auf 40 Jahre Betrieb ausgelegt sind, warum betreibt man KKW auch länger?
Sicherheit
Stromerzeugung / Betrieb
Komponenten wie der Reaktordruckbehälter sind auf mindestens 40 Jahre Betrieb ausgelegt. Das heisst nicht, dass sie dann plötzlich nicht mehr funktionstüchtig sind. Ungeachtet des Alters eines KKW werden alle sicherheitsrelevanten Komponenten jedes Jahr während der Revision genau geprüft. Nur wenn ihre Sicherheit gegeben ist, erteilt das ENSI die erneute Freigabe zum Betrieb. Deshalb kann ein KKW bei konsequenter Nachrüstung und guter Wartung deutlich länger als die genannten 40 Jahre betrieben werden. Die Beschränkung auf 40 Jahre kennt man hauptsächlich aus den USA. Die Erstlizenz ist für 40 Jahre limitiert, hauptsächlich aus ökonomisch/kartellrechtlichen und nicht aus nukleartechnischen Überlegungen. Die Betreiber können die Lizenz um 20 Jahre verlängern, wenn sie nachweisen, dass sie die Sicherheitsanforderungen erfüllen. Mehr als vier Fünftel der derzeit knapp hundert Reaktoren der USA haben den Lizenzerneuerungsprozess für 60 Jahre bereits erfolgreich durchlaufen. Bei den übrigen ist dieser Prozess im Gang oder das entsprechende Gesuch wird erwartet. Heute rechnet man auch in der Schweiz mit technischen Laufzeiten von mindestens 60 Jahren.